Ein Projekt zur Förderung der
verantwortungsvollen Beschaffung

Labels

Die Bio- und Nachhaltigkeitszertifizierung ist heute fast nicht mehr überschaubar. Einige Labels werden von der IG BAU unterstützt, da sie am stärksten die für uns wichtigen Kriterien berücksichtigen. Es folgt eine Aufzählung der Labels, die für uns als Gewerkschaft am relevantesten sind.

Zertifizierung für soziale Kriterien

SA 8000

Logo SA8000

Seit 1998 gibt es die Norm SA 8000 (Standard for Social Accountability), die die Sozialstandards für Unternehmen umfasst. Sie wurde von einer Nichtregierungsorganisation entwickelt (Council for Economic Priorities). Die SA 8000 übernimmt die Verantwortung für die Umsetzung und Kontrolle von sozialen Mindeststandards in produzierenden Unternehmen und ist für die Zertifizierung von Fabrikationsstätten weltweit verantwortlich.

Grundsätzliche Forderungen der SA 8000:

  • Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit
  • Verbot von Rassen-, Geschlechts- und Religionsdiskriminierung
  • Recht auf Vereinigungsfreiheit, auf Organisation in Gewerkschaften und kollektive Lohnverhandlungen
  • Festlegung der Höchstarbeitszeit auf 48 Stunden pro Woche, mit einem freien Tag
  • Garantie von existenzsichernden Löhnen
  • Einforderung und Einführung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen
  • systematische Verbesserung der Bedingungen im Betrieb
  • Dokumentation nach außen (durch Zertifizierung)

Der SA 8000-Standard ist ein Konzept, welches die soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und der Gesellschaft festlegt. Er dient der Unterscheidung von umweltschonend und sozial fair hergestellten Produkten und Produkten, die die Umwelt ausbeuten und Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen ignorieren.

Ziel dieses Konzeptes ist eine nachhaltige Entwicklung und der Aufbau eines weltweit gültigen Zertifizierungs- und Kontrollsystems auf der Ebene jedes einzelnen Unternehmens. Es unterscheidet sich von den ISO-Normen durch die systematische Befragung der Beschäftigten und die Einbeziehung der außerbetrieblichen Interessengruppen, wie Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen. Stand Ende 2009 wurden insgesamt ca. 2.100 Organisationen in mehr als 60 Ländern der Welt nach SA 8000 begutachtet und zertifiziert.

Im DGB-Kodex wird die SA 8000-Norm als eine der bevorzugten Normen für soziales Engagement der Unternehmen zitiert.

ILO-Kernarbeitsnormen

Logo ILO

Hinzugefügt hat der DGB-Kodex ebenfalls die internationalen Sozialstandards der IAO (UNO-Sonderorganisation für Internationale Arbeitsorganisation: auf English bekannt unter ILO-Kernarbeitsnormen).

Der DGB-Einkaufskodex zitiert in den Anlagen konkret folgende wichtige Kriterien:

  • Die Beschäftigung ist frei gewählt.
  • Keine Diskriminierung oder Einschüchterung bei der Beschäftigung;
  • Keine Kinderarbeit;
  • Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen werden geachtet;
  • Angemessene Vergütung;
  • Keine übermäßig langen Arbeitszeiten;
  • Arbeitsbedingungen sind annehmbar;
  • Umwelt;
  • Informationsrechte;
  • Bekämpfung der Korruption;
  • Schutz vor indirekter Diskriminierung.

ISO 26000

Anschließend wird beim DGB-Kodex auf die neue ISO 26000-Norm hingewiesen. (Beschreibung in Deutsch beim DIN Deutsches Institut für Normung e. V. – Webseite der ISO in Englisch)

Mit der am 1. November 2010 von der internationalen Normungsorganisation ISO herausgebrachten Norm ISO 26000 – Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung – liegt erstmalig eine Anleitung vor, die es Organisationen weltweit ermöglicht, ihre gesellschaftliche Verantwortung systematisch zu identifizieren und zu priorisieren.

Der Leitfaden richtet sich an Unternehmen, aber auch an Nichtregierungsorganisationen oder öffentliche Einrichtungen, die ein Interesse daran haben, sich nach international breit akzeptierten Kriterien für gesellschaftliche Verantwortung zu richten.

Von deutscher Seite aus haben Vertreter der Wirtschaft, der öffentlichen Hand, der Verbraucherschaft, der Nichtregierungsorganisationen, der Gewerkschaften sowie Ethikexperten aus Beratung und Wissenschaft die nationalen Interessen beraten und auf internationaler Ebene eingebracht.

Inwieweit eine Organisation ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommt, kann laut ISO 26000 unter anderem folgende Aspekte beeinflussen:

  • ihre Wettbewerbsfähigkeit;
  • ihr Ansehen;
  • ihre Fähigkeit, Erwerbstätige oder Mitglieder, Kunden, Auftraggeber oder Nutzer zu gewinnen bzw. zu binden;
  • die Erhaltung von Arbeitsmoral, Einsatz und Leistung der Beschäftigten;
  • die Einschätzung von Investoren, Eigentümern, Stiftern, Sponsoren und der Finanzwelt; und
  • ihre Beziehung zu Unternehmen, Regierungen, den Medien, Lieferanten, Partnern, Kunden und zur Gemeinschaft, in der sie tätig ist.

Die internationale Norm ISO 26000 hat den Charakter eines Leitfadens, dessen Einführung freiwillig ist und nicht als Grundlage für eine Zertifizierung dienen soll. ISO 26000 wird in das nationale deutsche Normenwerk übernommen.

Zertifizierung für Qualitäts-
management

ISO 9001

ISO 9001 ist eine Qualitätsmanagementnorm. Eine Qualitätsmanagementnorm beschreibt, welchen Anforderungen das Managementsystem eines Unternehmens genügen muss, um einem bestimmten Standard bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements zu entsprechen. Es kann sowohl informativ für die Umsetzung innerhalb eines Unternehmens als auch zum Nachweis bestimmter Standards gegenüber Dritten dienen. Der Nachweis wird durch einen Zertifizierungsprozess mit anschließender Ausstellung eines zeitlich befristeten Zertifikates durch unabhängige Zertifizierungsstellen erbracht.

Die ISO 9001-Norm legt die Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem (QM-System) fest, denen eine Organisation zu genügen hat, um Produkte und Dienstleistungen bereitstellen zu können, welche die Kundenerwartungen sowie allfällige behördliche Anforderungen erfüllen. Zugleich soll das Managementsystem einem stetigen Verbesserungsprozess unterliegen.

Die acht Grundsätze des Qualitätsmanagements sind:

  1. Kundenorientierung
  2. Verantwortlichkeit der Führung
  3. Einbeziehung der beteiligten Personen
  4. Prozessorientierter Ansatz
  5. Systemorientierter Managementansatz
  6. Kontinuierliche Verbesserung
  7. Sachbezogener Entscheidungsfindungsansatz
  8. Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen

Infoseite zur ISO 9001 auf deutsch

ISO 14001

Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. Sie legt einen Schwerpunkt auf einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess als Mittel zur Erreichung der jeweils definierten Zielsetzung in Bezug auf die Umweltleistung einer Organisation (Unternehmen, Dienstleister, Behörde, etc.). Der kontinuierliche Verbesserungsprozess beruht auf der Methode Planen-Ausführen-Kontrollieren-Optimieren (Plan-Do-Check-Act, PDCA)

Informationsseite auf deutsch

NQA

NQA ist eine Zertifizierungsfirma, die weltweit unabhängig Unternehmen und Herstellungsverfahren zertifiziert. Die Metallwaren, die wir beziehen, z.B. der Mitglieder-Pin, sind für die Herstellung in China durch NQA sowohl auf die ISO 9001 als auch auf ISO 14001 zertifiziert worden.

Fairer Handel

Fair Trade

Das FairTrade-Siegel zeichnet Produkte aus, die zu festgelegten fairen Bedingungen gehandelt werden. Eines der wichtigsten Kriterien, die ein Produkt erfüllen muss, um das FairTrade-Siegel zu erhalten, ist die Zahlung von Mindestpreisen oberhalb des Weltmarktniveaus, die sowohl die Produktionskosten als auch allgemeine Lebenshaltungskosten der Produzentenfamilien abdecken. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Anforderungen an FairTrade-gesiegelte Produkte.

Die Einhaltung der Anforderungen wird durch unabhängige Kontrollen überprüft. Das FairTrade-Label berücksichtigt neben sozialen auch ökologische Kriterien. Es gibt einen ökologischen Mindeststandard, der bei der Erstzertifizierung und danach jederzeit eingehalten werden muss, und einen fortgeschrittenen Standard mit strengeren ökologischen Kriterien, der den Betrieben eine Annäherung an biologische Landwirtschaft ermöglicht.

Landwirtschaftliche Produkte – nachhaltig hergestellt

Ohne Gentechnik

Logo Ohne Gentechnik

Sowohl für konventionell hergestellte als auch für Bio-Produkte gilt: Eine zufällige oder technisch unvermeidbare Beimischung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) ist bis zu einer Toleranzgrenze von 0,9 Prozent erlaubt und muss nicht ausgezeichnet werden. Wer sicher sein will, dass der GVO-Anteil eines Produktes diese Toleranzgrenze nicht übersteigt, achtet entweder auf das Bio-Siegel oder auf das Kennzeichen „Ohne Gentechnik”, das konventionell hergestellte Produkte tragen dürfen, die die Toleranzgrenze einhalten. Das „Ohne Gentechnik”-Label bezieht sich auf alle Vorstufen der Produktion, also beispielsweise auch auf Tierfutter.

DLG geprüft

Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) prüft landwirtschaftliche Betriebe auf Mindestanforderungen zum Boden- und Ressourcenschutz sowie zur Biodiversität, zu Arbeit und Beschäftigung sowie zum gesellschaftlichen Engagement.

Landwirtschaftliche Betriebe können sich einem Zertifizierungsprozess unterziehen, in dem sie anhand von 23 Indikatoren geprüft werden. Der Standard wird sowohl auf ökologisch als auch auf konventionell wirtschaftende Betriebe angewendet. Zertifizierte Betriebe führen das Zertifikat „Nachhaltige Landwirtschaft – zukunftsfähig”.

Produkte, die in eurer Nähe hergestellt wurden, haben kürzere Transportwege hinter sich. Mit zunehmender Entfernung der Lebensmittelproduktion steigt der Energieverbrauch, der für den Transport entsteht. Das gilt auch für Bioprodukte. Deshalb gehören bevorzugt Lebensmittel in euren Einkaufskorb, die in Deutschland oder – noch besser – in eurer Region hergestellt wurden. Auf besonders nachhaltige Weise erzeugte Produkte aus Übersee können eine akzeptable Energiebilanz haben, wenn auf aufwendige Lagerung verzichtet wurde. Eine ganz einfache Faustregel gibt es hier leider nicht.

Staatliches Bio-Siegel und Kennzeichen der Europäischen Union

Bio-Siegel

Bio Logo

Das Bio-Siegel ist die deutsche Kennzeichnung für ökologisch erzeugte Produkte, die den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung gerecht werden. Dieses Zeichen wird teilweise zusammen mit anderen Kennzeichnungen verwendet, beispielsweise von Handelsmarken oder Anbauverbänden.

EU-Bio-Siegel

EU Bio Siegel

Seit 1. Juli 2010 wurde in der EU ein neues Bio-Logo eingeführt, um Verbraucherschutz und einheitliche Maßstäbe besser gewährleisten zu können. Lebensmittel mit Bio-Siegel gehören zu den Produkten mit dem höchsten gesetzlich gesicherten lebensmittelrechtlichen Standard. Durch die Einheitlichkeit wird ein breiter Markt gesichert – auch Nicht-EU-Länder richten ihre Verordnungen mittlerweile nach dem Lebensmittelrecht des europäischen Biosiegels aus.

Ein Produkt kann das europäische Bio-Siegel erhalten, wenn:

  • höchstens 0,9 % gentechnisch verändertes Material enthalten ist und
  • mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus Öko-Anbau kommen.

Die nicht-staatlichen Bio-Siegel erfüllen die staatlichen Vorgaben als Mindestwert. Traditionelle Bio-Siegel (Demeter, Bioland, Naturland etc.) sichern weitere höhere Standards wie einen hundertprozentigen Ökoanbau.

Europäisches Umweltzeichen

Kennzeichnet Textilien aus natürlichen und aus künstlichen Fasern sowie Schuhe oder Waschmittel, die im Vergleich zu konventionellen Produkten geringere Umweltauswirkungen haben. Weitere Informationen zum Europäischen Umweltzeichen.

Labels der Anbauverbände

Bioland

Bioland Logo

Neben strengen Verbandsrichtlinien für den Pflanzenbau und die Tierhaltung ist auch die Weiterverarbeitung der Rohstoffe geregelt.

Demeter

Logo Demeter

Der Verband fördert die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, die auf Impulse von Rudolf Steiner zurückgeht. Strenge Richtlinien regeln die Erzeugung und die Verarbeitung von Lebensmitteln.

Naturland

Logo Naturland

Die Verbandsrichtlinien schließen die soziale Verantwortung ein, der Verband unterstützt international vor allem Kleinbauernfamilien und fördert ökologischen Anbau weltweit.

Gäa

Logo Gäa

Die Zertifizierung wird durch eine Anerkennungskommission geprüft, die aus verschiedenen Interessengruppen zusammengesetzt ist.

Biopark

Logo Biopark

„Qualität statt Quantität” heißt der oberste Grundsatz des Verbandes, dem fast 700 Mitgliedsbetriebe in 15 Bundesländern angehören. Auf Initiative dieses Verbandes wurde die erste gentechnikfreie Region in Deutschland gegründet.

Produktgruppen-
spezifische Kennzeichen

EcoVin

Logo Ecovin

Zu den Grundsätzen des ökologischen Weinbaus gehören nach den Richtlinien des Bundesverbandes ökologischer Weinbau e.V. unter anderem die Erhaltung und Steigerung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit, die Förderung der Artenvielfalt und auch die Schaffung einer sicheren Existenz auf der Basis befriedigender Lebensbedingungen.

Rainforest Alliance

Logo Rainforest

Kakao, Kaffee, Tee, Zitrusfrüchte, Bananen, Grünpflanzen und Blumen, die unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Anforderungen angebaut werden. Zu den Zielen der Rainforest Alliance gehören der Erhalt der Artenvielfalt, die nachhaltige Sicherung des Lebensunterhalts sowie die Veränderung von Anbaumethoden, Managementpraktiken und Konsumentenverhalten.

Regionale Bio-Kennzeichen

Biokreis

Logo Biokreis

Lebensmittel aus ökologischem Landbau aus der Region Ostbayern. Ziel dieses Anbauverbandes ist es, Netzwerke zwischen Biobauern und ökologischen Lebensmittelverarbeitern zu fördern und die bäuerliche Landwirtschaft auf der Basis des Öko-Landbaus zu erhalten.

Ökoqualität garantiert

Lebensmittel aus ökologischem Landbau aus Bayern. Neben hohen Anforderungen an die ökologische Erzeugung ist für diesen Verband die regionale Herkunft der Produkte ein wichtiges Kriterium.

Regionale Bio-Siegel nach der EG-Öko-Verordnung

 

Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung und Produktion (Bio-Siegel) aus der jeweiligen Region. Die Produkte müssen die Anforderungen der EG-Öko-Verordnung erfüllen und sind eine Orientierungshilfe für den Kauf regionaler Lebensmittel.

Wichtige Produktkennzeichen und Labels im Bereich Textilien

FAIR WEAR FOUNDATION - Gütesiegel für Kleidung, Textilien

Die Fair Foundation setzt auf Sozial-Standards bei der Produktion von Bekleidungs- und Textil-Firmen. Dabei werden Standards definiert, die weltweit faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen in Textil-Betrieben garantieren. Die Arbeitsbedingungen sollen den jeweiligen Mindeststandards der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) sowie den örtlichen Gesetzen und Vorschriften entsprechen. Selbstverständlich spricht sich die Fair Wear Foundation konsequent gegen jedwede Form der Kinderarbeit aus. Das Mindestalter der Angestellten und Arbeit muss bei mindestens 15 Jahren liegen. Untersagt sind jegliche Form der Sklaverei oder menschenunwürdige Praktiken, wie Kinderhandel, Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft. Kinder zwischen 15 und 18 Jahren dürfen außerdem nicht in Umständen arbeiten, die ihre Gesundheit und Sicherheit gefährden.

Die Fair Wear Foundation garantiert die Zahlung eines existenzsichernden Erwerbseinkommens an alle Arbeiter eines Unternehmens. Das heißt, dass Löhne und Zuschläge für eine normale Arbeitswoche zumindest dem gesetzlichen oder branchenüblichen Minimum entsprechen müssen und darüber hinaus ausreichen sollen, um die Grundbedürfnisse der ArbeiterInnen und ihrer Familien abzudecken.

Der Verhaltenskodex der Fair Wear Foundation betrachtet dabei die gesamte Lieferkette, also Zulieferer, Untervertragsnehmer, Lizenznehmer und Unterlieferanten der Lizenznehmer, die zuständig sind für Zuschneiden, Nähen, Sticken, Stricken, Bügeln, Finishing, Auszeichnen, Verpacken und andere Arbeitsschritte und richtet sich an international anerkannten Arbeitsvorschriften aus.

Die Fair Wear Foundation konzentriert sich dabei auf die Hauptproduzentenländer von Textilien: Bangladesch, China, Indien, Indonesien, Mazedonien, Polen, Rumänien, Tunesien, Türkei.

Einmal im Jahr überprüft ein internes Gremium der Mitgliedsunternehmen der Fair Wear Foundation die Einhaltung der Arbeitsstandards (internes Monitoring). Alle drei Jahre führt die Fair Wear Foundation zusätzlich eine externe und unabhängige Kontrolle über die Umsetzung der Arbeitsbedingungen durch. Auch die Anforderung des Managementsystems der jeweiligen Mitgliedsunternehmen wird überprüft, um eine wirksame Umsetzung des Verhaltenskodex zu gewährleisten. Alle Mitglieder der Fair Wear Foundation müssen jährlich Berichte sowie eine Liste der anhängigen Zulieferer an die Foundation senden.

IVN zertifiziert NATURTEXTIL

Das blaue Label NATURTEXTIL IVN ZERTIFIZIERT BEST kennzeichnet Textilien aus Naturfasern, die nach hohen Standards des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft e.V. (IVN) umweltschonend, sozial verträglich und ohne Ausrüstungsstoffe produziert werden. Die ökologischen und sozialen Kriterien beziehen sich auf die gesamte Produktionskette.

Zusätzlich gibt es das Label NATURLEDER IVN ZERTIFIZIERT. Dieses Label wird für Lederprodukte vergeben, bei deren Herstellung hohe ökologische und soziale Anforderungen eingehalten werden.

Global Organic Textile Standard (GOTS)

Logo GOTS

Das noch junge GOTS-Label ist ein internationaler Standard für eine ökologisch und sozial verträgliche Herstellung von Textilien. GOTS zeichnet textile Produkte aus, die innerhalb des gesamten Herstellungsprozesses strenge ökologische und soziale Richtlinien entlang der gesamten textilen Kette berücksichtigen.

Textiles Vertrauen (nach Öko-Tex Standard 100)

Der Öko-Tex Standard 100 ist eine Schadstoffprüfung am Endprodukt und kennzeichnet Textilien, die bestimmte Schadstoffgrenzwerte einhalten. Werden darüber hinaus soziale und ökologische Aspekte im Herstellungsprozess berücksichtigt, wird das Öko-Tex Siegel ergänzt durch „plus Öko-Tex Standard 1000“. Produkte mit dem strengeren Siegel „plus Öko-Tex Standard 1000“ sind bislang jedoch kaum im Handel zu finden.

Wichtige Labels im Bereich Kosmetik und Waschmittel

Stiftung Warentest

Logo Test
Logo Ökotest

Testergebnisse von Stiftung Warentest oder Öko-Test bieten Orientierung beim Kauf von Kosmetika und Körperpflegemitteln. Das Produkturteil der Stiftung Warentest schließt die Bewertung von Leistung, ökologischer Verträglichkeit und Allergiepotenzial ein.

Kauf von Waschmitteln

Die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie hat eine europaweite Initiative gestartet, die "Charter Nachhaltiges Waschen und Reinigen". Mit der Teilnahme an der Charter bekennen sich Unternehmen zu immer nachhaltigerem Handeln. Nachhaltiges Handeln beruht auf der Balance von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten wie z. B. Verbrauchersicherheit, Umweltschonung und Innovation. Immer wenn Sie ein Charter-Symbol auf einem Wasch- oder Reinigungsmittel sehen, wissen Sie, dass sich das Unternehmen an dieser Initiative beteiligt.

Bitrex

Bitrex® (Denatoniumbenzoat) ist ein Bittermittel, das in kleinsten Mengen verwendet wird, um potentiell gefährliche Produkte wie zum Beispiel Mäusegift und Haushaltschemikalien für Kinder ungenießbar zu machen und diese so vor einer Vergiftung zu schützen. Es handelt sich um eine Art chemische Kindersicherung.

BDIH Kontrollierte Naturkosmetik

Das Siegel für Kontrollierte Natur-Kosmetik des Bundesverbands Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen (BDIH) wird für Naturkosmetik-Produkte von Mitgliedsunternehmen des BDIH vergeben. Die ausgezeichneten Produkte sind ohne synthetische Farb-, Duft- und naturfremde Konservierungsstoffe hergestellt. Pflanzliche Rohstoffe sollen, soweit möglich, aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) stammen. Die Vergabekriterien können Sie im Internet nachlesen, nähere Informationen zum Vergabe- und Kontrollprozess sind nicht veröffentlicht.

NaTrue

Logo Natrue

Das NaTrue-Label kennzeichnet Naturkosmetik-Produkte und wird in drei Stufen vergeben. Ein Stern steht für Naturkosmetik, zwei Sterne stehen für Naturkosmetik mit Bio-Anteil und drei Sterne kennzeichnen reine Biokosmetik-Produkte. Nur Inhaltsstoffe aus natürlichen, naturidentischen und naturnahen Rohstoffen sind erlaubt. Die Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Stellen.

Spielzeug – Fair Play ist angesagt!

Fair spielt

Die von MISEREOR und der Werkstatt Ökonomie getragene Aktion „fair spielt“ setzt sich für sozial verträgliche Regeln in der Spielzeugproduktion ein. Mehr Informationen und eine aktuelle Liste von Unternehmen, die sich an der Kampagne beteiligen, erhalten Sie unter fair-spielt.de.

Kinderarbeit war in den 1990er-Jahren ein viel diskutiertes Problem in der Fußballproduktion. Seit 1997 kümmert sich eine internationale Organisation um die Kontrolle von Fabriken und Nähzentren. Aus der Fußballherstellung ist Kinderarbeit seitdem weitgehend verbannt. In anderen Branchen bleibt das Problem existent.

Spiel gut

Logo Spielgut

Hinweise auf einen positiven Spielwert sowie eine gute Funktion und Verarbeitung erhalten Sie unter www.spielgut.de.

Die TÜV Zertifizierung nach ISO 9001 + ISO 14001

Logos TÜV

Ein Zeichen für Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeitskriterien in der Herstellung auch im Spielzeugbereich setzt die TÜV-Zertifizierung.

Kennzeichnungen aus den Bereichen Papier, Zellstoff und Holz

FSC, PEFC

Logo FSC
Logo PEFC

Die Kennzeichen Forest Stewardship Council (FSC), Europäisches Umweltzeichen und Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) werden für viele Produkte aus Papier und Zellstoff vergeben: Schreibblöcke, Hefte, Kopier- und Druckerpapier, Briefumschläge, Hefter, Mappen, Ordner, Haftnotizen, Etiketten, Kalender, Geschenkpapier, Verpackungen, Küchenrollen, Hygienepapier, Filterpapier, Servietten. Die Siegel FSC und PEFC werden darüber hinaus für Kleinprodukte aus Holz vergeben, wie z.B. Kleiderbügel, Wäscheklammern oder Holzspielzeug.

Die IG BAU unterstützt beide Siegel, die sich sowohl für gute Arbeit einsetzen als auch für nachhaltige Forstwirtschaft. Artikel auf der IG BAU Webseite.

Papiernetz

Logo Papiernetz

informiert rund um das Thema Recyclingpapier und stellt einen Nachhaltigkeitsrechner für Büropapier zur Verfügung, der den Rohstoff-, Wasser- und Energieverbrauch sowie die CO2-Emissionen berechnet, die bei der Produktion einer bestimmten Papiermenge entstehen.

Der Blaue Engel

Der Blaue Engel steht seit 1978 für zahlreiche große und kleine nützliche Dinge im Haushalt, die sich durch die Einhaltung ökologischer Kriterien von vergleichbaren Produkten unterscheiden. Die Palette der ausgezeichneten Produkte reicht von Kopier- und Druckerpapier über Batterien, Trinkwassersprudler und Babyphone bis hin zu Ladegeräten, Milchaufschäumern und Zahnbürsten.

Auf der Internetseite findet Ihr eine umfangreiche Liste der Produkte und Dienstleistungen, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind. Dort könnt Ihr auch die jeweilige Vergabegrundlage mit den Anforderungen herunterladen, die ein Produkt erfüllen muss, um den Blauen Engel zu erhalten. Eine unabhängige Jury, die Jury Umweltzeichen, entscheidet über die Produkte und Dienstleistungen, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet werden sollen. Die Anforderungen werden vom Umweltbundesamt unter Beteiligung der RAL gGmbH entwickelt. Die Anforderungen sind für verschiedene Produkte unterschiedlich streng und beziehen sich bei manchen Produkten auf den gesamten Produktlebenszyklus von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und die Nutzung bis hin zur Entsorgung, teilweise steht die Nutzungsphase im Vordergrund.

Kennzeichnungen aus dem Energiebereich

Europäisches Energielabel

Energiesparlampen werden mit dem Energieverbrauchsetikett ausgezeichnet. Das Europäische Energielabel wird im Abschnitt „Haushaltsgeräte – klimafreundlich kühlen, waschen und kochen” vorgestellt.

Kennzeichnungen für Blumen und Pflanzen

Flower Label Program

Der Kauf fair gehandelter Blumen unterstützt gerechte Arbeits- und Lebensbedingungen auf den Blumenfarmen in Lateinamerika und Ostafrika. Das FLP-Label berücksichtigt neben sozialen auch ökologische Kriterien. Es gibt einen ökologischen Mindeststandard, den alle zertifizierten Betriebe von Beginn an einhalten müssen, und einen höheren Standard mit strengeren ökologischen Kriterien. Im Internet gibt es eine Suchmöglichkeit, mit der Blumenläden in der Nähe gefunden werden können, die FLP-zertifizierte Blumen verkaufen.

Zum Nachschlagen

Für weitere Informationen über Labels könnt Ihr im Internet bei Label Online den Siegelnamen oder Zertifizierungsnamen eingeben und suchen.

Die Webseite wird von der Verbraucher Initiative betrieben und aktualisiert.